Resiliente Wertschöpfungssysteme (RESYST)

Motivation

Das Thema Resilienz von Wertschöpfungsketten und Produktion ist durch die Covid-19-Pandemie in den Fokus gerückt. Die Pandemie stellte für viele Branchen kein sogenanntes »Black Swan Event«, ein unvorhersehbares Ereignis, dar. Dennoch werden die gravierenden Auswirkungen für viele Unternehmen überraschend sein. Gerade in der Anfangszeit fehlte es an Orientierung und Handlungssicherheit. Hier besteht ein sehr großes Bedürfnis, aus dieser Krise für zukünftige Vorfälle und Katastrophen zu lernen, denn Resilienz gegenüber Störfällen aller Art entwickelt sich zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Projektbeschreibung

Das Projekt geht der Frage nach, wie Produktionssysteme resilienter werden können. Dafür ist es nötig, Produktion auf allen Ebenen »neu zu denken«. Dies beginnt bei neuen Ansätzen der Matrixproduktion über die Planung und Konzeption von Wertschöpfungs- und Prozessketten und geht bis zur Umsetzung adaptiver, modularer Produktionssysteme und Werkzeugmaschinen. Entsprechend betrachtet RESYST drei Cluster:  

  1.  »Resilienzmanagement, -strategien und Infrastrukturen« mit dem Ziel, einen Innovationsbeitrag für unternehmensinterne Strukturen zu schaffen, die ein resilientes und aufwandreduzierteres Risikomanagement ermöglichen.
  2. »Planung und Betrieb resilienter Produktionsprozesse« mit dem Ziel, Lösungen für Herausforderungen von unternehmensübergreifenden Produktionssystemen zu entwickeln.
  3. »Ressourceneffiziente Produktionsverfahren zur Resilienzsteigerung« mit dem Ziel, den Resilienzbeitrag von additiven und umformtechnischen Fertigungsverfahren sowie Verfahrenstechniken zu analysieren.

Unsere Leistungen

Die Wissenschaftler des Fraunhofer IMW sind im Cluster 1 tätig und erforschen, wie Geschäftsmodelle in der Produktion resilienter aufgestellt werden können. Dazu braucht es Aktivitäten auf den Resilienzphasen »Anticipation«, »Coping« und »Adaptation«. Der Fokus der Leipziger Forschungsgruppe liegt auf der »Anticipation«. Sie entwickelt ein Framework, das als Indikator- bzw. Frühwarnsystem für Krisen fungieren kann und dabei helfen soll, Ideenentwicklungen für resilientere Geschäftsmodelle anzuregen. 

Datenbasierte Lösungen und Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz und Mensch-Maschinen-Kollaboration bieten neue Potentiale, um Unternehmen zu resilienten Produktionsprozessen und -strukturen zu befähigen. Im Framework sammeln die Forscher daher Technologienutzungsideen für spezifische Krisenarten und Wertschöpfungsschritte. Das Framework wird mithilfe von Experteninterviews innerhalb des Fraunhofer-Verbunds Produktion gefüllt und validiert. Die Interviewergebnisse fließen abschließend in eine Management Summary ein.

Auftraggeber

Fraunhofer-Gesellschaft

Projektpartner

Fraunhofer-Verbund Produktion

Projektlaufzeit

1.7.2020 - 31.12.2020

Weitere Informationen zum Projekt