Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft Sachsens – Erfolgreicher Start des Forschungsprojekts GENESIS zur Gestaltung des Strukturwandels

Unter dem Motto »Gemeinsam machen, was wirkt – Gestaltung neuer Entwicklungspfade in den sächsischen Revieren« fand am 8. Mai 2024 die Auftaktveranstaltung des Forschungsprojekts GENESIS im Kunstkraftwerk Leipzig statt. Die von der Abteilung Regionale Transformation und Innovationspolitik des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie IMW ausgerichtete Veranstaltung, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR), versammelte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Forschung, um über die Herausforderungen des Strukturwandels in Sachsen zu diskutieren.

 

Eröffnung durch Posselt und Dornbusch

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch die Moderatorin Romy Höhne. Im Anschluss gaben Dr. Friedrich Dornbusch, Abteilungsleiter Regionale Transformation und Innovationspolitik am Fraunhofer IMW, und Prof. Dr. Thorsten Posselt, Institutsleiter des Fraunhofer IMW, einen Überblick über die Aufgaben und Möglichkeiten des »GENESIS«-Projekts. Sie betonten, dass ein neuer Ansatz im Umgang mit großen Datenmengen notwendig sei, um politische und unternehmerische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. Zudem sei ein Blick in die Vergangenheit notwendig, um die Zukunft gestalten zu können. Der Strukturwandel müsse transparent und gemeinsam mit verschiedenen Akteuren gestaltet werden, um die Bedarfe vor Ort sichtbar zu machen.

 

Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt:
Kernthemen für eine nachhaltige Zukunft

Der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, hob in seiner Rede die Bedeutung des Projekts für die Zukunft Sachsens hervor: »Der Strukturwandel eröffnet Chancen für neue Perspektiven und innovative Lösungen. GENESIS ist ein wichtiger Schritt, um diese Chancen zu nutzen und gemeinsam eine nachhaltige Zukunft für unsere Regionen zu gestalten.« Er betonte die Wichtigkeit des Austauschs mit Nachbarn und die Notwendigkeit, sowohl nach innen als auch nach außen zu blicken. Die Oberlausitz soll als Zukunftsregion in Europa gezeigt werden.

Schmidt erklärte weiter, dass »GENESIS« ausgewählte Kernthemen begleiten und deren Wachstum unterstützen wird. Er betonte die Notwendigkeit, die Bevölkerung entsprechend auszubilden und die übergreifende Denkweise zu fördern.

 

Stanislaw Tillich: Erfahrung und Engagement für den Strukturwandel

Ministerpräsident a. D. Stanislaw Tillich, heute Aufsichtsratsvorsitzender der MIBRAG, brachte seine langjährige Erfahrung und sein Engagement für den Strukturwandel in den sächsischen Revieren ein. Er betonte die Notwendigkeit, eine Monoregion zu diversifizieren und Arbeitskräfte aus dem bisherigen Sektor fähig zu machen. Tillich unterstrich, dass Skepsis in der Bevölkerung vor Ort besteht und ein Strukturbruch vermieden werden muss, jedoch setzt der Strukturwandel Wachstum voraus.

Er sprach über die Entwicklung der MIBRAG und den schrittweisen Kohleausstieg hin zu einem Energie- und Industriedienstleister. Die Voraussetzung dafür sei ein geordneter und sozialverträglicher Kohleausstieg, effiziente Planung und Genehmigungsverfahren, passende Förderprogramme und eine zuverlässige Abnehmerstruktur für grünen Wasserstoff.

 

Projektvorstellung »GENESIS«

Dr. Friedrich Dornbusch gab einen detaillierten Einblick in die Ziele und Methoden des Forschungsprojekts GENESIS. »GENESIS ist mehr als nur ein Forschungsprojekt, es ist ein gemeinschaftliches Unterfangen, um konkrete Lösungsansätze für den Strukturwandel zu entwickeln und umzusetzen,« betonte Dornbusch. Erkenntnisse aus der Forschung zu Regionalentwicklung, Geographie und Data Science sollen in politische Anwendungen überführt werden. Durch Datenanalyse und Interviews soll herausgefunden werden, was das Revier macht und weiß, um die Stimmen aus der Region zu berücksichtigen.

 

Panelrunde: Vernetzung und Kommunikation

Die Panelrunde stellte fest, dass bisher eine schlechte Vernetzung besteht und betonte die Wichtigkeit der Kommunikation und Information über den Strukturwandel in der Region. Es wurde diskutiert, wie man Themen vernetzen und eine Kreislaufwirtschaft aufbauen kann.

 

Das Fraunhofer IMW unterstützt die Gestaltung des Strukturwandels

Die Forschenden des Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW aus Leipzig spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Strukturwandels in den sächsischen Braunkohlerevieren in der Lausitz und in Mitteldeutschland. Im Rahmen des Forschungsprojekts »GENESIS« entwickeln sie einen datenbasierten Zwilling der Reviere, um den Strukturwandel zu begleiten und evidenzbasierte Lösungsansätze für den Kohleausstieg zu entwickeln.

 

Innovative Webanwendung zur Messung von Strukturwandel-Effekten

Das Projekt »GENESIS« zielt darauf ab, vielversprechende Innovations- und Entwicklungspfade auf Basis kombinierter Datenquellen und neuer wissenschaftlicher Modelle zu ermitteln. Diese Erkenntnisse werden Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung als Instrument dienen, um die Gestaltungsprozesse in den Regionen wesentlich zu unterstützen. Als Endprodukt wird eine Webanwendung entwickelt, die „in Echtzeit“ die Entwicklung der Reviere in verschiedenen Dimensionen wie Arbeitsmarktdaten, Vernetzung der Akteure und wirtschaftliche Potenziale abbildet. Diese Anwendung wird es ermöglichen, die Effekte der sächsischen Strukturwandel-Förderung messbar zu machen.

 

Projektlaufzeit: 2023 – 2027

Das Projekt »Gestaltung neuer Entwicklungspfade im Strukturwandel in Sachsen (GENESIS): Ein neues Instrument zu Unterstützung technologieorientierter Transformation im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier“ wird durch das Förderprogramm STARK des Bundes gefördert.

 

 

Weitere Informationen und Materialien

 

Graphic Recording der Auftaktveranstaltung

 

Präsentationen der Auftaktveranstaltung

Die Folien der Vorstellungspräsentationen können Sie hier herunterladen

 

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt

Alle Informationen zum Forschungsprojekt, den beteiligten Wissenschaftler*innen und vieles mehr: