Solution Labs Tunesien (SolLabTUN)

Innovationsbegleitung und Geschäftsmodellentwicklung

Hintergrund

Das Forschungsprojekt ist eines der Vorhaben, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der Zielsetzung fördert, die innovationsrelevanten Rahmenbedingungen in der Region Nordafrika und Nahost zu stärken und hierüber zu politischer und wirtschaftlicher Stabilität vor Ort beizutragen.

In der gesamten nordafrikanischen Region bestehen unausgeschöpfte Potenziale im Hinblick auf die Überführung des generierten Wissens in innovative Geschäftsmodelle. Konkreter Ansatzpunkt des vorliegenden Forschungsprojekts ist das Forschungs- und Innovationssystem Tunesiens, das über gut etablierte Forschungsinfrastrukturen und intermediäre Organisationen (z. B. Technologietransferbüros (TTO), Technopoles, Inkubatoren, Innovationszentren, Akzeleratoren) verfügt, in dem das generierte Wissen jedoch nicht vollständig für kommerzialisierbare Innovationen genutzt wird. Vor diesem Hintergrund setzt das Projekt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Hochschulbildung und Wirtschaft an und verfolgt das Ziel, die Entstehung innovativer, marktgetriebener Lösungen sowie die Vernetzung verschiedener innovationsbezogener Akteursgruppen zu fördern. Adressiert wird dies durch ein spezifisches Austauschformat, in dem neue Kontakte, Netzwerke sowie neues Wissen geschaffen wird. Dabei stehen junge Talente, insbesondere Studierende sowie Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen und ihre kreativen Ideen im Zentrum.

Mittel- bis langfristig soll dies zu verbesserten Innovationskapazitäten, zur Schaffung von Beschäftigungsoptionen, insbesondere für hochqualifizierte Personen, und schließlich zu einer Verbesserung des Lebensstandards in Tunesien beitragen, was als zentrales Element für soziale Stabilität betrachtet werden kann.

Projektbeschreibung

Kern des Projekts ist die Entwicklung konkreter Lösungsansätze für bestehende Probleme im Innovationsprozess durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Personen und Organisationen im Rahmen eines moderierten Kreativprozesses. Der Ansatz wird durch mehrtägige, organisationsübergreifende und interkulturelle Veranstaltungen umgesetzt, in denen junge Talente eine zentrale Rolle spielen. In diesem experimentellen Kreativformat, den Solution Labs, bearbeiten Hochschulabsolvent:innen innovationsrelevante Fragestellungen aus der Wirtschaft und werden hierbei durch wissenschaftliche Expertise unterstützt. Geprägt werden die Solution Labs durch konkrete Herausforderungen von »Lösungssuchenden« aus der Wirtschaft – in dieser Funktion sind Unternehmen in die Veranstaltungen eingebunden. Die »Lösungsfindung« ist die Aufgabe von jungen, hoch qualifizierten und interdisziplinären Teams, die in kreativer und förderlicher Atmosphäre gemeinschaftlich konkrete Lösungsansätze erarbeiten. Das mehrtägige Format, die Interdisziplinarität und Interkulturalität sowie die integrierten Präsentations-, Diskussions- und Rückkopplungsschleifen sollen das Durchdenken unterschiedlicher Ansätze bis hin zur Entwicklung einer praktikablen Lösungsoption ermöglichen.

Leistungen

Das Fraunhofer IMW ist gemeinsam mit den Korsortialpartnern für die Konzeption, Organisation und Durchführung des Solution Labs verantwortlich und bringt dabei seine Expertise im Bereich der digitalen, nachhaltigen und resilienten Geschäftsmodellentwicklung und in der Innovationsbegleitung ein. Daneben beteiligen sich die Forscherinnen und Forscher in Abstimmung mit der National Engineering School of Tunis (ENIT) intensiv an der Rekrutierung hochqualifizierter Nachwuchskräfte - in Abhängigkeit von den zu bearbeitenden Fragestellungen der Partnerunternehmen. Darüber hinaus sind die Forschenden des Fraunhofer IMW mitverantwortlich für die kontinuierliche Reflektion des Prozesses und die Ableitung von Metaergebnissen (Lerneffekte, Herausforderungen, Lösungsansätze) für das jeweils nächste Solution Lab.

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektpartner

  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)
  • Hochschule Kehl
  • National Engineering School of Tunis (ENIT)

Projektlaufzeit

1.6.2021 - 31.5.2024

Mehr zum Projekt

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