Projekt »IntÖB«

Integriertes Konzept für Strukturwandel in der Lausitz

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Verzicht auf Kohleenergie, Nutzung von ehemaligen Tagebauflächen, Umstieg auf nachwachsende Rochstoffe und trotzdem kaum Verlust von Arbeitsplätzen oder Lebensqualität? Was den Anschein einer Utopie oder idealistischen Zukunftsidee erweckt, ist für die Forscherinnen und Forscher des Projekts »IntÖB« erklärtes Ziel.

Das Konzept der »Integrierten Öko-Biotechnologie«, so der ausgeschriebene Titel, verfolgt den Ansatz, auf den freiwerdenden Flächen klimaneutral organischen Kohlenstoff zu gewinnen, der anschließend als Grundlage für Kraftstoffe, zur Energiegewinnung und als Rohstoffe für die chemische Industrie genutzt werden können. Als Ausgangpunkt dienen hierbei die Ergebnisse eines Forschungsteams der Universität Leipzig, die als »Neue Grüne Chemie« veröffentlicht wurden.
Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Prof. Christian Wilhelm ist es gelungen, mithilfe von Algen organischen Kohlenstoff in Form von Glykolsäure herzustellen, ohne dabei Biomasse bilden zu müssen. Dadurch ist das Verfahren um Vielfaches effizienter als herkömmliche Biotechnologie, die auf Stärke aus Kulturpflanzen zurückgreift, die anderweitig als Nahrungsmittel dienen würden.

Das Fraunhofer IMW beteiligt sich seit 2018 an dem Konsortium hinter »IntÖB« und übernimmt neben strategischer Unterstützung die Akzeptanzforschung mit Blick auf die Bevölkerung in der Lausitz und deren Einstellungen gegenüber den möglichen Maßnahmen des Strukturwandels. Die Mitglieder des Konsortiums arbeiten aktuell an der Fortführung des bis 2018 vom BMBF geförderten Forschungsprojekts.