Leipziger Fraunhofer-Forscher begleiten Weltrekordversuch für Crowdfunding im Sport wissenschaftlich

Pressemitteilung /

Im Vorfeld der Saisoneröffnungsfeier des 1. FSV Mainz 05 fiel heute um 10:00 Uhr bei dem Pressefrühstück im Alten Rohr- und Kabellager Mainz der Startschuss für die Crowdfunding-Kampagne „crowdFANding – Ein Fanhaus für Mainz“. Ziel der Kampagne ist der Bau eines Fanhauses für die aktiven Fans des Bundesligisten – und die Hoffnung auf den Weltrekord und ein Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde als unterstützerstärkstes Crowdfunding-Projekt im Sport. Forscher der Gruppe Innovationsfinanzierung des Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig begleiten das Projekt wissenschaftlich und untersuchen relevante Erfolgsfaktoren für Crowdfunding-Kampagnen im Sport.

Crowdfunding, auch bekannt als Schwarmfinanzierung, hat sich seit 2011 zu einer erfolgreichen Finanzierungsalternative für (Jung-)Unternehmen, Künstler und Kreative, zunehmend auch für Immobilien- und Sportprojekte entwickelt. Beim Breitensport Fußball allerdings ist diese unabhängige und zeitgemäße Beteiligungsform noch weitgehend unbekannt. Dabei bietet gerade der Fußball mit seiner begeisterungsfähigen und weltweit vernetzten Fangemeinschaft ideale Bedingungen für erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen.

Nach der Pilotkampagne „crowdFANding – Südkurve bleibt!“ mit mehr als 2.000 Unterstützern aus 35 Ländern will nun das Mainzer crowdFANding-Projekt ein Fanhaus für die aktiven Fans des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 realisieren. Zugleich ist das Ziel der Kampagne den Weltrekord von 6.467 Unterstützern zu schlagen und somit den Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde als unterstützungsstärkstes reward-based Crowdfunding-Projekt im Sport zu erhalten.

„In der Pilotkampagne haben wir gezeigt, was mithilfe von Crowdfunding durch Sportfans möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Als Gruppe Innovationsfinanzierung freuen wir uns nun, das zweite crowdFANding-Projekt wissenschaftlich zu begleiten und zeitgemäße Instrumente der aktiven Bürgerbeteiligung zu erproben,“ so Erik Ackermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gruppe Innovationsfinanzierung, der das fußballbegeisterte Projektteam am Fraunhofer IMW leitet. Das Team der Gruppe Innovationsfinanzierung begleitet die Plattform langfristig wissenschaftlich. Die Finanzierungsexperten unterstützen die Kampagne bei der Vorbereitung und Umsetzung. Sie beteiligen sich bei der technischen Entwicklung des Internetauftritts, analysieren vergleichbare nationale und internationale Kampagnen und leiten Erfolgsfaktoren für zukünftige crowdFANding-Kampagnen ab. Ein zentrales Anliegen der Leipziger Forscherinnen und Forscher ist es, die Möglichkeiten der Mitbestimmung durch Crowdfunding im Sport, von der einmaligen Unterstützung bis hin zur Einflussnahme auf sportpolitische Entscheidungsprozesse, besser zu verstehen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung werden in Fachpublikationen und Konferenzbeiträgen veröffentlicht.

Auf dem deutschen Markt adressieren derzeit nur wenige Crowdfunding-Plattformen Sportprojekte, ermöglichen beispielsweise Investitionen in junge Talente, unterstützen Amateurvereine auf regionaler Ebene oder eröffnen Sportfans die Möglichkeit zum Kauf von Fan-Anleihen ihres Lieblingsvereins. Durch die Pilotkampagne „crowdFANding – Südkurve bleibt!“, die mit dem Publikumspreis des Thüringer Innovationspreises 2016 ausgezeichnet und von der Gruppe Innovationsfinanzierung am Fraunhofer IMW ebenso wissenschaftlich begleitet wurde, ist die Crowdfunding-Plattform „crowdFANding“ entstanden, die – in enger Abstimmung mit der aktiven Fanszene – ausschließlich „Herzblutprojekte“ im Vereinsumfeld von Sportfans aller Art unterstützt. Das Projekt „crowdFANding – Ein Fanhaus für Mainz“ läuft bis zum 10. September unter www.crowdfanding.net.

Ansprechpartner:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Gruppe Innovationsfinanzierung                 
Erik Ackermann                       
Telefon +49 341 231039-135                 
erik.ackermann@imw.fraunhofer.de        

Kommunikation                        
Dirk Böttner-Langolf               
Telefon +49 341 231039-250                 
dirk.boettner-langolf@imw.fraunhofer.de

Das Fraunhofer IMW blickt auf über zehn Jahre angewandte sozioökonomische Forschung und Erfahrung am Standort Leipzig zurück. Rund 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern unterstützen Kunden und Partner aus Wirtschaft, Industrie, Politik, Forschung und Gesellschaft dabei, von Globalisierung und Digitalisierung als Motor für Innovation zu profitieren. Der Nutzen sozioökonomischer und angewandter Forschung für den Menschen, die Dynamik einer wissensbasierten Gesellschaft und die Zukunft industrieller Produktion stehen im Mittelpunkt der internationalen Projekte, Netzwerkaktivitäten und Analysen des Instituts. Das interdisziplinäre Forscherteam begleitet Unternehmen, Organisationen, Institutionen, Länder, Kommunen und Regionen wissenschaftlich fundiert bei strategischen Entscheidungsprozessen. Ursprünglich als Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa MOEZ 2006 gegründet, kommt die inhaltliche und strategische Neuausrichtung des nach DIN EN ISO 9001:2008 DNV-GL zertifizierten Instituts seit 2016 im neuen Namen Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW zum Ausdruck. Kompetenzen des Instituts sind Innovationsforschung, Wissens- und Technologietransfer und Unternehmensentwicklung im internationalen Wettbewerb.