Kontinuität und Ausbau der Fraunhofer-Aktivitäten in Sachsen-Anhalt:
Das Center for Economics and Management of Technologies CEM bleibt als neue Außenstelle des Fraunhofer IKTS auch in Zukunft am Standort Halle (Saale) erhalten. Das CEM vereint technologische und technoökonomische Expertise und setzt Schwerpunkte bei der Modellierung von Prozess- und Wertschöpfungsketten sowie bei der Technologie- und Regulierungsfolgenabschätzung. Dank dieses Kompetenz- und Projektportfolios werden alle laufenden Projektvorhaben und -verpflichtungen weiterhin vollumfänglich erfüllt. Künftig soll das Forschungsangebot ausgebaut und erweitert werden, mit einem besonderen Fokus auf die Technologieentwicklung und den Technologietransfer in der Chemie- und Prozessindustrie. Ein weiterer Schwerpunkt wird gelegt auf die Entwicklung und Bewertung von regionalen und standortbezogenen Transformationskonzepten. Bei diesen Forschungsprojekten arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des CEM künftig eng mit anderen Arbeitsgruppen des Fraunhofer IKTS zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, Unternehmen und Organisationen intensiv dabei zu unterstützen, Transformationsprozesse zu bewältigen, Innovationsprozesse zu verbessern und erfolgreich in neuen Technologiefeldern tätig zu werden.
»Die Integration des Center for Economics and Management of Technologies CEM in das Fraunhofer IKTS ist ein logischer und folgerichtiger Schritt, von dem auch unsere Partner, unsere Kunden und nicht zuletzt der Standort Halle profitieren werden. Im Sinne des Ansatzes ›Stärken stärken‹ ergänzen die Kompetenzen des CEM das Portfolio des Fraunhofer IKTS und schaffen dadurch einen weithin sichtbaren Impulsgeber für Kunden und Partner aus der Chemie- und Prozessindustrie,« sagt Prof. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, diese Integration schnell und unbürokratisch innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft zu vollziehen. Daher freue ich mich sehr, dass dies gelungen ist und wir somit die Expertise des CEM im Fraunhofer-Portfolio erhalten können.«
Das Center for Economics and Management of Technologies CEM bleibt ein starker Fraunhofer-Forschungspartner in Sachsen-Anhalt
Die Integration des Center for Economics and Management of Technologies CEM in das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS fördert eine starke Vernetzung der Region südliches Sachsen-Anhalt mit den Hochtechnologie-Zentren in Sachsen (Dresden, Freiberg) und Thüringen (Jena, Hermsdorf und Erfurter Kreuz). Diese strategische Verbindung ermöglicht eine optimale Kombination von Komponenten und Teilsystemen aus Sachsen und Thüringen mit der Anlagen- und Betreiberkompetenz in Sachsen-Anhalt. Die bestehenden Aktivitäten des Fraunhofer IKTS in Sachsen-Anhalt, beispielsweise in Bitterfeld-Wolfen, werden durch den Schritt auf eine neue Stufe gehoben. Damit ist es erstmals möglich, Systeme der Chemie-, Energie- und Umwelttechnik geschäftsfeldübergreifend ganzheitlich zu betrachten und umzusetzen – vom Werkstoff bis zur Chemie-Anlage. Das Center for Economics and Management of Technologies CEM übernimmt damit eine Brückenfunktion, um ökonomisch und ökologisch relevante Konzepte zu identifizieren, zu unterstützen und deren Transfer in die wirtschaftliche Umsetzung zu beschleunigen. Die Rolle des Fraunhofer IKTS als technologische Klammer und industrieller Impulsgeber in Mitteldeutschland wird dadurch infrastrukturell mit der Außenstelle in Sachsen-Anhalt entscheidend ausgebaut.
Die Integration wurde am 1. Juli 2024 formal vom Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft beschlossen. Demgemäß ist die Integration des CEM in das Fraunhofer IKTS zum 1. Januar 2025 geplant.
Statements
Prof. Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS: »Das CEM ergänzt in hervorragender Weise die Aktivitäten des Fraunhofer IKTS in der Energie- und Kreislauftechnik. So können beispielsweise unsere weltweit führenden Kompetenzen in der Wasserstofftechnologie mit dem CEM noch besser in komplexe Anlagen oder gar ganze Standorte integriert werden. Damit können wir speziell die mitteldeutsche Chemie-Industrie, die stark in Sachsen-Anhalt verankert ist, optimal bedienen.«
Dr. Daniela Pufky-Heinrich, Leiterin des Center for Economics and Management of Technologies CEM: »Mit der Integration des CEM in das Fraunhofer IKTS wird der bisherige Forschungsfokus deutlich erweitert. So werden die Kompetenzen der Forschenden des CEM in der Modellierung komplexer Systeme und gesamter Standorte durch eine eigene Umsetzungskompetenz in Hardware unter einem Dach komplementiert.«
Prof. Michael Stelter, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IKTS, Marketing und Strategie: »Mit der Eingliederung des CEM ins Fraunhofer IKTS gehen wir einen weiteren Schritt zu einem integrierten mitteldeutschen Forschungsraum, der auch künftige Transformationstechnologien miteinschließt und Andockpunkte für überregionale Netzwerke schafft. Aus Sicht des Fraunhofer IKTS wären hier insbesondere die CO2-Nutzung, die Wassertechnologie und die Bioökonomie zu nennen. Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten in Sachsen-Anhalt.«
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Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwendungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Institutsteile in Dresden und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut Europas. Als Forschungs- und Technologiedienstleister entwickelt das Fraunhofer IKTS moderne keramische Hochleistungswerkstoffe, industrierelevante Herstellungsverfahren sowie prototypische Bauteile und Systeme in vollständigen Fertigungslinien bis in den Pilotmaßstab. Darüber hinaus umfasst das Forschungsportfolio die Kompetenzen Werkstoffdiagnose und -prüfung. Die Prüfverfahren aus den Bereichen Akustik, Elektromagnetik, Optik und Mikroskopie tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung von Produkten und Anlagen bei.