Leipzig, 19. September 2024 – Das Forschungsprojekt »DataLab WestSax« hat am 18. September 2024 mit einer zukunftsweisenden Abschlussveranstaltung die erfolgreiche Projektlaufzeit Revue passieren lassen und gemeinsam mit seinen Partnern auf die nächsten gemeinsamen Schritte geblickt. Das Leuchtturmprojekt des Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW Leipzig und des Teams Industry Analytics der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wurde durch den simul+InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (SMR) finanziell unterstützt. Es hat in den vergangenen Jahren wesentliche
Beiträge zur datenbasierten Wertschöpfung in Sachsen geleistet und die
Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Kommunen gestärkt.
Rückblick auf das Forschungsprojekt
Seit seinem Start im Januar 2022 hat DataLab WestSax daran gearbeitet,
die Wertschöpfungspotenziale von digitalen Lösungen und Datennutzung gemeinsam mit Unternehmen, insbesondere KMUs und Kommunen in Westsachsen, erlebbar zu machen. Das Projekt hat innovative Ansätze im Bereich datenbasierter Wertschöpfung und Business Intelligence vorangetrieben.
Innovatives Format der Zusammenarbeit von Forschung und Praxis
»DataLab WestSax« setzte dabei auf ein innovatives, pragmatisches und kooperatives Miteinander, um konkrete Lösungen für lokale KMUs und kommunale Verwaltungen zu entwickeln: Im Rahmen von Realexperimenten agierten die Forschenden als »externes Innovationsteam auf Zeit«. Gemeinsam wurden mit den Realexperiment-Partnern spezifische Herausforderungen identifiziert und Lösungen, insb. Konzepte und Umsetzungsideen der datenbasierten Wertschöpfung und direkt anwendbare digitale Prototypen wie Dashboards, erarbeitet. Dieses kollaborative und praxisnahe Vorgehen führte zu einem schnellen Wachstum der Projektpartnerschaften, von den ursprünglich geplanten fünf auf über 30 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Kommunen. Diese Ausweitung verdeutlicht das starke Vertrauen in die Methoden und die Fähigkeit des Forschungsprojekts »DataLab WestSax«, nachhaltige Lösungen für datenbasierte Wertschöpfung zu entwickeln. Abgerundet wurde die Vielzahl der Realexperimente durch Aktivitäten des Wissenstransfers, wissenschaftlicher Nachwuchsförderung und Vernetzung bei Events und eigenen Workshops, um Erfolgsgeschichten »aus der Region für die Region« zu teilen. Neben diesem sogenannten Think Tank besteht mit datalab-westsax.de eine digitale Repräsentanz des DataLab WestSax. Dieses »Digitale Labor« dient als thematischer Wissensspeicher, Ideenfinder und Methodennavigator.
Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung: »Das DataLab WestSax hat sich innerhalb kürzester Zeit als Leuchtturm für datenbasierte Wertschöpfung etabliert – in Westsachsen und darüber hinaus. Über 30 Praxispartner haben von der Unterstützung des simul+Reallabors unmittelbar profitiert und konnten Knowhow im Bereich der datenbasierten Wertschöpfung aufbauen. Das DataLab WestSax hat einen Nerv getroffen. Denn die praktische Nutzung von anfallenden Daten bietet große Wertschöpfungspotenziale in unseren Regionen. Wenn Bestandsdaten ausgewertet werden, um Kunden personalisierte Angebote zu unterbreiten oder wenn firmeninterne Prozesse datenbasiert automatisiert werden, dann entstehen echte Mehrwerte – auch in kleinen und mittleren Unternehmen.«
»Mit »DataLab WestSax« haben wir es geschafft, unsere Füße fest am Boden zu haben, indem wir konkrete Lösungen für die heutigen Herausforderungen regionaler KMUs und Kommunen entwickelt haben. Gleichzeitig hatten wir auch stets unsere Augen am Horizont, um zukunftsweisende datenbasierte Innovationen für diese KMU und Kommunen aufzugreifen«, sagt Prof. Dr. Heiko Gebauer, Gesamtprojektleiter des DataLab WestSax.
»Wir folgten den Prinzipien »Einfach mal machen« und »Tue Gutes und sprich darüber«. Wir haben mit echten Daten der Unternehmen gearbeitet, mit unseren Konzepten und Methoden reale Fragestellungen gemeinsam beantwortet. Und genau dieses Abtauchen in konkrete Anwendungsfälle, das anschließende Teilen der Erfahrungen und Vernetzen untereinander ist der einzigartige Nutzen unseres Projekts.«, betont Prof. Dr. Christoph Laroque, Projektleiter des DataLab WestSax an der WHZ. Dazu ergänzt Prof. Dr. Ralph Riedel, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Westsächsische Hochschule Zwickau: »Das Projekt DataLab WestSax ist ein exzellentes Beispiel für den Transfer unserer Forschung in die Praxis im Bereich Digitalisierung, insbesondere Industry Analytics«“
Prof. Dr. Thorsten Posselt, Institutsleiter des Fraunhofer IMW, hob abschließend hervor, wie sich mit »DataLab WestSax« der Übergang der bisherigen Forschungsarbeiten in die Praxis vollzogen hat: »Das Transferprojekt DataLab WestSax ist für uns die großartige Fortführung der Forschungsarbeiten zur datenbasierten Wertschöpfung. Wir danken dem Freistaat Sachsen, der durch seine Unterstützung und Förderung – gerade in den politisch, wirtschaftlich und technologisch herausfordernden Zeiten – die Weitsicht hatte, wichtige Entwicklungen digitaler Wertschöpfung und die Verankerung der dafür notwendigen Kompetenzen in der Region maßgeblich voranzutreiben. Wir konnten als einer der Pioniere im Freistaat Sachsen Synergien schaffen zwischen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften.«
Meilensteine des Projekts
Im Rahmen von »DataLab WestSax« wurden alle fünf wichtigen Meilensteine erreicht:
Erstens war der Zuspruch der lokalen Unternehmen und Kommunen so groß, dass anstatt der am Anfang erwarteten fünf Realexperimente mehr als 30 Realexperimente mit Partnern aus dem Freistaat Sachsen erfolgreich durchgeführt wurden.
Zweitens wurden durch die Realexperimente und begleitenden Veranstaltungen, z. B. Workshops im physischen DataLab vor Ort an der WHZ oder dem Wissensspeicher im Digitalen Labor, die digitalen Kompetenzen der sächsischen Unternehmen und Kommunen wesentlich gestärkt.
Drittens profitierten alle wichtigen Wirtschaftszweige im Freistaat Sachen, z. B. Automobil, Handel, Touristik, und den Bildungssektor, von den gemeinsamen Aktivitäten zur Stärkung digitaler Kompetenzen.
Viertens tragen die gemeinsam erzielten Erkenntnisse und gestärkten digitalen Kompetenzen dazu bei, bestehende Arbeitsplätze in den beteiligten Unternehmen und Kommunen zu sichern. Es wurde außerdem aktive Nachwuchsförderung betrieben, z. B. durch die Betreuung von Masterarbeiten und die erfolgreiche Vermittlung von spezialisierten Fachkräften.
Fünftens wurden wichtige Meilensteine in der Kommunikation nach außen erreicht: DataLab WestSax hat eine umfassende Präsenz, bspw. über die Teilnahme an einschlägigen Events, Podcasts oder eigenem Social Media Auftritt, in der Region und zu wichtigen Stakeholdern als Anlaufstelle für gemeinsame datenbasierte Wertschöpfung aufgebaut.
Eine ausführliche Darstellung der erzielten Erfolge und Beispiele aus den Realexperimenten finden Sie auf unserer Presserubrikseite:
https://www.imw.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/DataLab-WestSax-Abschluss.html
Gesamtbilanz und Ausblick
»DataLab WestSax« hat bewiesen, dass datenbasierte Wertschöpfung und der Einsatz von Business Intelligence zentraler Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen ist. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Kommunen hat nachhaltige Innovationen gefördert und die regionale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
Prof. Dr. Heiko Gebauer, Fraunhofer IMW, und Prof. Dr. Christoph Laroque, WZH gaben in ihrem Impulsvortrag »Smart Data - Smart Business: Zukunftsperspektiven datenbasierter Wertschöpfung« einen inspirierenden Ausblick auf die künftigen Entwicklungen in diesem Bereich.
Die Abschlussveranstaltung des Projekts »DataLab WestSax« inspirierte die Teilnehmenden durch wegweisende Diskussionen und innovative Präsentationen zur datenbasierten Wertschöpfung und bot eine produktive Plattform für den Austausch von Ideen und die Planung zukünftiger Kooperationen. Der Projektabschluss hinterließ bei den Teilnehmern einen beeindruckenden Eindruck, indem die Meilensteine und Ergebnisse des Projekts anschaulich präsentiert wurden.
Die Forschungsergebnisse von »DataLab WestSax« legten die Grundlage für weitere datenbasierte Innovationen in Sachsen und motivierten die Forschungspartner, die begonnenen Initiativen fortzuführen und neue Projekte zur datenbasierten Wertschöpfung zu starten.
Zukunftsperspektiven und Abschlussprojekte
Das DataLab WestSax als wichtiges Modellprojekt des simul+InnovationHub läuft noch bis zum 31. Dezember 2024. Parallel dazu beginnen die Projektpartner bereits, in neuen Forschungsprojekten die Innovationsthemen der datenbasierten Wertschöpfung und
Business Intelligence weiter zu festigen und zu erweitern.
DataLab WestSax ist auch in den European Digital Innovation Hub (EDIH) Saxony integriert, wo es als „Test-Before-Invest“-Projektbeispiel weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Der EDIH Saxony, bei dem der simul+InnovationHub einer der Konsortialpartner ist, bietet interessierten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen eine zentrale Anlaufstelle in Sachsen für digitale Innovationen.
Das Team des DataLab WestSax freut sich auf zukünftige Kollaborationen im Bereich datenbasierter Wertschöpfung. »Wir laden alle interessierten Partner ein, den Weg der datenbasierten Innovation mit uns gemeinsam fortzusetzen,« so die abschließende Botschaft des Projektteams.
Weitere Informationen zu den Projekterfolgen finden Sie hier:
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt DataLab WestSax finden Sie hier:
Pressekontakt:
Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW
Dirk Böttner-Langolf, Fraunhofer IMW |
E-Mail: dirk.boettner-langolf@imw.fraunhofer.de]
Ansprechpartner Forschungsprojekt:
Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW
Prof. Dr. Heiko Gebauer, Fraunhofer IMW |
E-Mail: heiko.gebauer-drechsel@imw.fraunhofer.de und
und
Prof. Dr. Christoph Laroque, Professur Business Analytics |
Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Westsächsische Hochschule Zwickau | Forschungsgruppe Industry Analytics University of Applied Sciences | E-Mail: christoph.laroque@fh-zwickau.de]
Das Fraunhofer IMW blickt auf mehr als achtzehn Jahre angewandte, sozioökonomische Forschung und Erfahrung in internationalen Projekten am Standort Leipzig zurück. Für den langfristigen Erfolg von Kunden und Partnern aus Wirtschaft, Industrie, Forschung und Gesellschaft entwickelt das interdisziplinäre Team wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Herausforderungen der Globalisierung. Das Institut und seine Köpfe besitzen ausgewiesene Kompetenzen in den Bereichen Internationalisierung, Innovations- und
Technologiemanagement, Technologieökonomik, Strukturwandel, regionale Transformation, Daten- und Plattformökonomie, digitale Wertschöpfung, Strategieentwicklung und Wissensökonomie. Ursprünglich als Fraunhofer-Zentrum für Mittel und Osteuropa MOEZ im Jahr 2006 gegründet, kommt die inhaltliche und strategische Neuausrichtung des sozio- und technoökonomischen Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft seit 2016 im neuen Namen Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW zum Ausdruck. Das Center for Economics and Management of Technologies ergänzt das Portfolio des Leipziger Fraunhofer IMW als dessen Außenstelle in Halle (Saale) um werkstoffwissenschaftliche und technoökonomische Expertise. Der Übergang in das Fraunhofer IMW erfolgte zum 1. Januar 2020. Damit ist das Fraunhofer IMW neben dem Standort im Freistaat Sachsen zusätzlich in Sachsen-Anhalt vertreten.