Der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, begrüßt das Projekt und betont: „Die Herausforderungen, die der Ausstieg aus dem Abbau und der Verstromung der Braunkohle für die Regionen mit sich bringen, sind vielschichtig. Zur Abmilderung der Folgen und zur Entwicklung als zukunftsfähige Regionen stellt der Bund erhebliche Finanzmittel zur Verfügung. Die beiden sächsischen Reviere sind dabei unterschiedlich aufgestellt. Aber auch innerhalb der Reviere zeigen sich die Entwicklungsbedarfe in unterschiedlichem Maße. Für die Gestaltung des Strukturentwicklungsprozesses gibt es dabei keine Blaupause. Auch zeigen sich die Wirkungen von ergriffenen Maßnahmen sehr zeitverzögert. Es gibt viele Optionen und Maßnahmen, mit denen in den sächsischen Braunkohlerevieren neue Beschäftigung, Wertschöpfung und Lebensqualität entstehen können. Doch nicht immer ist klar, welche Pfade am vielversprechendsten sind für die sozioökonomische Entwicklung in den Revieren. Dabei ist es besonders wichtig für das Gelingen des Strukturwandels, dass in den unmittelbar betroffenen Regionen Perspektiven für die ansässige Bevölkerung und Wirtschaft geschaffen werden. Mit dem Forschungsprojekt 'GENESIS' wird vor allem auch dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung ein Instrument an die Hand gegeben, um die Wirksamkeit von Maßnahmen fundierter bewerten und damit künftige Ausrichtungen steuern zu können .“
Der Projektleiter Dr. Friedrich Dornbusch, Abteilungsleiter Regionale Transformation und Innovationspolitik des Fraunhofer IMW erklärt das Forschungsprojekt »GENESIS« (Gestaltung neuer Entwicklungspfade im Strukturwandel in Sachsen): »Unsere Wissenschaftler*innen des Fraunhofer IMW aus Leipzig erforschen, wie der Strukturwandel am besten gelingen kann und entwickeln dafür einen datenbasierten Zwilling der Reviere. Zum einen soll das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung hiermit Übersicht und Handlungsoptionen für die Gestaltung des Strukturwandels gewinnen, zum anderen sollen hiermit Projekte und Initiativen bei der Vernetzung entlang neuer Entwicklungspfade unterstützt werden.«
Neue Daten für neue Entwicklungspfade in den Revieren
Mit dem innovativen Ansatz des datenbasierten Zwillings werden neueste Erkenntnisse der Wirtschaftsgeographie und KI-basierte Methoden der Data Science in die praktische Anwendung für die Politikberatung gebracht. Ziel ist es, die Datenlage zu den Regionen zu verbessern und qualitativ auf eine neue Stufe zu heben. Die statistischen Daten zu den Regionen sollen mit Daten zu wirtschaftlichen, innovativen und gesellschaftlichen Aktivitäten in den Revieren aus unterschiedlichen, teils unstrukturierten, Datenquellen gesammelt, durch Künstliche Intelligenz verknüpft und mittels einer Online-Plattform Entscheider*innen zugänglich gemacht werden. Mithilfe von Analysemodulen sollen neue Entwicklungspfade identifiziert, Kooperationspartner vernetzt und Effekte der sächsischen Strukturwandel-Förderung messbar gemacht werden. Zudem werden die Forschenden des Fraunhofer IMW mit zentralen Akteur*innen der Strukturentwicklung in den Austausch gehen, gemeinsam Fragestellungen entwickeln und den Transformationsprozess wissenschaftlich unterstützen. Hiermit werden dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung Instrumente an die Hand gegeben, um die Wirksamkeit von Maßnahmen und die strategischen Ansätze für den Strukturwandel fundierter bewerten und überprüfen zu können. Somit ist der Transformationsprozess gezielter zu steuern und trägt wesentlich zur Verbesserung der Effizienz der Förderprogramme und -möglichkeiten mit Strukturwandelbezug bei.
Übersicht und Transparenz für die Strukturentwicklung
Darüber hinaus soll zudem die sächsische Bevölkerung durch das Projekt einen besseren Überblick über die sozioökonomische Entwicklung in den Revieren erhalten. Eine regelmäßig aktualisierte Plattform wird interessierten Bürger*innen online zugänglich gemacht werden, die Transparenz über geförderte Projekte, Perspektiven der Reviere in Zukunftsthemen und deren wirtschaftliche Entwicklung bietet. So werden Herausforderungen, aber auch Erfolge der regionalen Transformation deutlich und Ansatzpunkte für Beteiligung an der Strukturentwicklung geboten.
Gefördert durch das Bundesprogramm STARK
Das Projekt »Gestaltung neuer Entwicklungspfade im Strukturwandel in Sachsen (GENESIS): Ein neues Instrument zu Unterstützung technologieorientierter Transformation im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier« wird im Rahmen des Förderprogramms STARK (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW erhält für den Zeitraum 2023 bis 2027 eine Förderung von insgesamt 3,7 Millionen Euro. Geleitet wird das Projekt durch Dr. Friedrich Dornbusch, Abteilungsleiter »Regionale Transformation und Innovationspolitik« am Fraunhofer IMW.
Ihre Ansprechpartner:
Fraunhofer IMW, Neumarkt 9-19, 04109 Leipzig
Kommunikation: Dirk Böttner-Langolf
Telefon +49 341 231039-250 | dirk.boettner-langolf@imw.fraunhofer.de
Abteilungsleiter Regionale Transformation und Innovationspolitik:
Dr. Friedrich Dornbusch
+49 341 231039-401 | friedrich.dornbusch@imw.fraunhofer.de