Die Zukunft der Landwirtschaft ist ein Forschungsschwerpunkt der Gruppe Futures and Innovation am Fraunhofer IMW. Im Projekt Speculative Futures wollen die Wissenschaftlerinnen neue Perspektiven auf landwirtschaftliche Anbausysteme, Rohstoffe, Ressourcenkreisläufe und die biobasierte Wertschöpfung entwickeln. Sie verknüpfen dafür klassische Methoden der Zukunftsforschung mit spekulativen Designmethoden. »Wir möchten Zukunftsszenarien eine greifbare Form geben und sie durch neuartige Materialien anders denken«, erläutert Gruppen- und Projektleiterin Dr. Juliane Welz das Vorhaben.
Spekulatives Design als Methode der Zukunftsforschung
In Zusammenarbeit mit Silvia Gaetti, Kuratorin des GRASSI, und der Leipziger Designerin Johanna Seelemann schafft das Projektteam ein lebendiges Zukunftslabor im GRASSI Museum. Der Ausstellungsraum lädt Besucher*innen dazu ein, über alternative Szenarien zur Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu spekulieren. Gezeigt werden Designobjekte, die auf wissenschaftlichen Recherchen, Interviews mit Praxispartner*innen und Feldaufenthalten basieren. Sie werden über den Ausstellungszeitraum hinweg kontinuierlich erweitert. »Statt Lösungen anzubieten, wollen wir mit verschiedenen Prototypen alternative Zukünfte präsentieren und das Publikum zum kritischen Hinterfragen anregen«, beschreibt Seelemann die Rolle des spekulativen Designs im Projekt.
Offener Forschungs- und Gestaltungsprozess
Das Forschungsteam erkundet in drei Phasen – wissenschaftliche Recherche, Prototyping und Ideenentwicklung – wie pflanzenbasierte Produktionsprozesse gestaltet werden können, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Neben der Entwicklung von Designobjekten werden in transdisziplinären Workshops und bei einem Netzwerksymposium im Sommer 2025 Praxiserfahrungen und wissenschaftliche Perspektiven zusammengeführt. Die wissenschaftlichen Veranstaltungen regen dazu an, gemeinsam mit Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen, Kurator*innen und Designer*innen pflanzenbasierte Wertschöpfungsansätze in der Landwirtschaft und Methoden des spekulativen Designs in der Zukunftsforschung zu reflektieren. Der offene Forschungs- und Designprozess spiegelt sich auch in der Ausstellung und auf einer Website zum Projekt wider. Zu unterschiedlichen Zeiten werden dort unterschiedliche Prototypen und methodische Zugänge für die Besucher*innen erlebbar sein.
»Speculative Futures: Spekulatives Design als Impulsgeber für eine biobasierte Wertschöpfung« wird vom Fraunhofer-Netzwerk Wissenschaft, Kunst und Design gefördert. Die im Projekt erarbeiteten Recherchen, Objekte und Szenarien sind bis zum 24. August 2025 in der Sonderausstellung des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig zu sehen.
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Das Fraunhofer IMW blickt auf mehr als siebzehn Jahre angewandte, sozioökonomische Forschung und Erfahrung in internationalen Projekten am Standort Leipzig zurück. Für den langfristigen Erfolg von Kunden und Partnern aus Wirtschaft, Industrie, Forschung und Gesellschaft entwickelt das interdisziplinäre Team wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Herausforderungen der Globalisierung. Das Institut und seine Köpfe besitzen ausgewiesene Kompetenzen in den Bereichen Internationalisierung, Innovations- und Technologiemanagement, Technologieökonomik, Strukturwandel, regionale Transformation, Daten- und Plattformökonomie, digitale Wertschöpfung, Strategieentwicklung und Wissensökonomie. Ursprünglich als Fraunhofer-Zentrum für Mittel und Osteuropa MOEZ im Jahr 2006 gegründet, kommt die inhaltliche und strategische Neuausrichtung des sozio- und technoökonomischen Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft seit 2016 im neuen Namen Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW zum Ausdruck. Das Center for Economics and Management of Technologies ergänzt das Portfolio des Leipziger Fraunhofer IMW als dessen Außenstelle in Halle (Saale) um werkstoffwissenschaftliche und technoökonomische Expertise. Der Übergang in das Fraunhofer IMW erfolgte zum 1. Januar 2020. Damit ist das Fraunhofer IMW neben dem Standort im Freistaat Sachsen zusätzlich in Sachsen-Anhalt vertreten.