Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW bündelt sein Fachwissen und sein Leistungsangebot in den Bereichen Internationalisierung und Wissensökonomie am Standort Leipzig.
Erhalt und Stärkung des Standorts Leipzig
Durch engagierte Arbeit und erfolgreiche Forschung am Fraunhofer IMW ist das Institut zu einem geschätzten Ansprechpartner auf nationaler sowie europäischer Ebene geworden. Trotz der hohen Reputation und der exzellenten Forschungsarbeiten konnte das Fraunhofer IMW jedoch nicht nachhaltig erfolgreich unter den finanziellen Rahmenbedingungen agieren, die sich aus der Mission der Fraunhofer-Gesellschaft ergeben. Aus diesem Grund hat der Vorstand eine zukunftsorientierte, tiefgehende Analyse sowohl des Forschungsangebots und der Kompetenzen als auch der wirtschaftlichen und unternehmerischen Situation des Fraunhofer IMW in Auftrag gegeben. Ziel aller Überlegungen des Vorstands war und ist es, den Standort Leipzig langfristig zu erhalten und zu stärken, auch im Sinne der Mitarbeitenden. Zudem soll das Portfolio der Fraunhofer-Gesellschaft fachlich und wirtschaftlich bestmöglich weiterentwickelt und gestärkt werden – insbesondere im Hinblick auf die Innovationsforschung.
Unternehmerisch und strategisch notwendige Entscheidungen
Der Vorstand hat das klare Ziel, den Standort Leipzig im Bereich der Innovationsforschung zu stärken und sieht dabei die Schwerpunkte in den Themen des Strukturwandels sowie der regionalen Politikberatung. Dieses Ziel kann bestmöglich erreicht werden, indem die Abteilungen »Wissens- und Technologietransfer« sowie »Regionale Transformation und Innovationspolitik« des Fraunhofer IMW in das Fraunhofer ISI integriert werden und die örtlichen Kompetenzen und Netzwerke genutzt werden. Auf Anfrage des Vorstands hat sich das Fraunhofer ISI in Karlsruhe nach eingehender Prüfung der Passfähigkeit bereit erklärt, diese Abteilungen als Fraunhofer-ISI-Standort Leipzig zu integrieren. Die Eingliederung soll nach derzeitigem Planungsstand zum 1. Juli 2024 erfolgen.
Auf Basis der Analysen und eingehender Abwägungen wurde deutlich, dass die Schließung der beiden Abteilungen »Unternehmensentwicklung im internationalen Wettbewerb« und »Technologieökonomik und -management«, der Gruppe »Daten- und Plattformbasierte Wertschöpfung« sowie des Institutsstabs und der Institutsleitung des Fraunhofer IMW aus unternehmerischer und forschungsstrategischer Sicht unvermeidbar ist. Der Verwaltungsbereich des Fraunhofer IMW wird entsprechend an die neuen Anforderungen angepasst. Damit zusammen fällt die Auflösung der Eigenständigkeit des Fraunhofer IMW. Die Maßnahmen sollen voraussichtlich zum 31. März 2025 umgesetzt werden.
Der geschäftsführende Institutsleiter des Fraunhofer IMW, Prof. Dr. Thorsten Posselt wurde gebeten, den Prozess der Umstrukturierung bis zum Abschluss nächstes Jahr zu begleiten.
Die Maßnahmen stehen derzeit noch unter dem Vorbehalt der Entscheidung des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft, die im Juni erfolgen soll. Nach derzeitigem Planungsstand sollen die Maßnahmen zum 1. Juli 2024 (Umgliederung) bzw. zum 31. März 2025 (Teilbetriebsschließung und Auflösung der Eigenständigkeit) erfolgen.
Das Fraunhofer IMW blickt auf achtzehn Jahre angewandte, sozio- und technoökonomische Forschung und Erfahrung in internationalen Projekten am Standort Leipzig zurück. Für den langfristigen Erfolg von Kunden und Partnern aus Wirtschaft, Industrie, Forschung und Gesellschaft entwickelt das interdisziplinäre Team wissenschaftlich fundierte Lösungen für die Herausforderungen der Globalisierung. Das Institut und seine Köpfe besitzen ausgewiesene Kompetenzen in den Bereichen Internationalisierung, Innovations- und Technologiemanagement, Technologieökonomik, Strukturwandel, regionale Transformation, Daten- und Plattformökonomie, digitale Wertschöpfung, Strategieentwicklung und Wissensökonomie. Ursprünglich als Fraunhofer-Zentrum für Mittel und Osteuropa MOEZ im Jahr 2006 gegründet, kommt die inhaltliche und strategische Neuausrichtung des sozio- und technoökonomischen Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft seit 2016 im neuen Namen Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW zum Ausdruck. Das Center for Economics and Management of Technologies ergänzt das Portfolio des Leipziger Fraunhofer IMW als dessen Außenstelle in Halle (Saale) um werkstoffwissenschaftliches und technoökonomisches Expert*innenwissen..
Der Übergang in das Fraunhofer IMW erfolgte zum 1. Januar 2020. Damit ist das Fraunhofer IMW neben dem Standort im Freistaat Sachsen zusätzlich in Sachsen-Anhalt vertreten.