Fraunhofer IMW

Hackathon des 19. Forum Innovation

News | Leipzig /

Neben dem Online-Format gab es in diesem Jahr eine weitere Neuerung beim Forum Innovation. So bot die PFI-D erstmalig auch Studierenden gezielt ein Podium – mit einem von der Gruppe Datamining und Wertschöpfung des Fraunhofer IMW initiierter Hybrid-Hackathon, der parallel zu den Unternehmerworkshops stattfand. 

Rund 25 Studierende plus zehn Coaches unterschiedlicher Fachrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet waren aufgerufen, in vier miteinander konkurrierenden Gruppen Ideen zu bestimmten Fragestellungen zu entwickeln und Lösungsräume zu erarbeiten. Eine Gruppe von Studierenden suchten beispielsweise eine Antwort auf die Frage: Wie kann die berufliche Entwicklung ohne physische Nähe im Unternehmen und darüber hinaus gestaltet werden?

„Was wir derzeit erleben ist ein disruptiver Wandel der Arbeitswelt. Zu glauben, dass ich meine offline-Kommunikation aus der Kaffeeküche einfach in eine virtuelle Kaffeeküche übersetzen kann, greift aus vielerlei Gründen zu kurz. Es gilt, ganz neu über die eigenen Arbeitsweisen und Prozesse nachzudenken“, sagt Elisabeth Breitenstein, Wissenschaftliche Hilfskraft des Fraunhofer IMW, die sich beim Hackathon mit der Karriereentwicklung im virtuellen Raum beschäftigte.

Wie lassen sich Beziehungen zu Kollegen aufbauen, die man nie oder nur selten offline trifft? Wie sieht die Homeoffice-Karriere der Zukunft aus? Wie kann man Karriere machen, wenn der Kontakt zu den Vorgesetzten stark eingeschränkt ist? Damit die informelle Kommunikation beziehungsweise die virtuelle Nähe in Unternehmen nicht auf der Strecke bleibt, was wiederum Auswirkungen auf die Karriereentwicklung hätte, erarbeiteten sie in ihrer Gruppe Ansätze für Handlungsempfehlungen in Unternehmen. Etwa zum Thema Transparenz: Frau Mustermann arbeitet seit März in einem virtuellen Team, in dem die Arbeitsergebnisse via Sharepoint und im Teams-Chat mit einem Statusupdate öffentlich gemacht werden, damit sich die anderen Teammitglieder am aktuellen Stand orientieren können. Allerdings hat sie große Angst, ihren Zwischenstand öffentlich zu machen, weil sie befürchtet, dass es zu viele Fehler gibt. Eigentlich wollte Frau Mustermann mit ihrer Vorgesetzten über die nächsten Entwicklungsschritte im Unternehmen reden, diese ist jedoch gar nicht im Bilde über die wertvolle Arbeit ihrer Mitarbeiterin, weil die Arbeit nicht transparent gemacht wurde. Hier könnte man ganz neu über die Fehlerkultur im Unternehmen nachdenken und aus welchen Gründen Ergebnisse nicht öffentlich gemacht werden. Da spielt auch mit rein, dass Mitarbeiter ihr Wissen horten, um sich eine erhabene Position zu erarbeiten oder weil Lösungsprozesse nicht als Gemeinschaftswerk begriffen werden. 

„Es gibt viele tolle Ideen, die zurzeit bereits ausprobiert werden“, sagt Elisabeth, „gleichzeitig gibt es aber noch viele Hebel, die Unternehmen nutzen können, um den Wandel hin zur wirkungsvollen virtuellen Teamarbeit im Hinblick auf die informelle Kommunikation zu schaffen.“ 

Die Tools und Handlungsempfehlungen, welche die Studierenden beim Hackathon entwickelt haben, können dabei helfen, den durch Corona zunehmend virtuell geprägten Arbeitsalltag zu optimieren und sollen in Folgeveranstaltungen weiter entwickelt werden.