Einsatz von Robotik im Gesundheitswesen: Mehrwerte – Einsatzszenarien – Treiber und Hemmnisse
Assistenzroboter haben ein großes Potenzial, Patienten und Mitarbeitende in ambulanten und stationären Einrichtungen zu unterstützen. Trotz des Bedarfs und des großen Potenzials nimmt die Verbreitung von Roboteranwendungen im deutschen Gesundheitswesen nur langsam Fahrt auf.
Dr. Marija Radić, Abteilungs- und Gruppenleiterin am Fraunhofer IMW, und Dr. Agnes Vosen, wissenschaftliche Mitarbeiterin, beleuchten in der Studie »Einsatz von Robotik im Gesundheitswesen: Mehrwerte – Einsatzszenarien – Treiber und Hemmnisse« die Gründe dafür.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IPA ermittelten die Forscherinnen der Gruppe Preis- und Dienstleistungsmanagement Maßnahmen, die beteiligten Stakeholder zu unterstützen und somit diese Lücke in den kommenden Jahren zu schließen. Als größte Treiber für den Einsatz von Assistenzrobotern im Gesundheitswesen beschreibt die Studie Zeitersparnisse für das Personal, außerdem eine höhere Arbeitgeberattraktivität und die gezielte Effizienz von Prozessen. Die am häufigsten genannten Barrieren sind neben der Finanzierung, dem Datenschutz und rechtlichen Hindernissen vor allem die Sorge um den fehlenden, menschlichen Kontakt. Für drei ausgewählte Szenarien untersucht die Studie die Treiber und Barrieren detailliert und leitet Handlungsempfehlungen für die Politik ab, unter anderem den Vorschlag, ein Forschungsprogramm aufzusetzen, das eine gemeinsame Entwicklung von Assistenzrobotern durch Forschung, Industrie und Endanwender unterstützt.
Die vollständige Studie ist im Konferenzband ICSR 2019: Social Robotics im Springer-Verlag veröffentlicht. Sie basiert auf einer Onlinebefragung von über 150 Kliniken und Pflegeeinrichtungen im Zeitraum Oktober bis Dezember 2018. Neben der Einschätzung des Mehrwerts und vorhandener Erfahrungen wurden auch ethische, rechtliche, ökonomische und soziale Aspekte sowie Treiber und Hemmnisse analysiert.