Fraunhofer IMW

»Future Jam«: Digitale Beteiligung für Schülerinnen und Schüler

News | Leipzig /

Vom 24. bis 26. April fand das digitale Beteiligungsangebot »Future Jam« statt. Ziel des digitalen Zusammenkommens war es bundesweit mit Schülerinnen und Schülern Ideen und Lösungsvorschläge zu aktuellen Herausforderungen herauszuarbeiten.

Die derzeitige Ausnahmesituation, das Leben und Arbeiten in der Pandemie und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Gesellschaft erfordern innovative Wege um adäquate Lösungsansätze zu entwickeln. Angelegt an den »Hackathon: #wirvsvirus« der Bundesregierung, bot der von SEED Education ins Leben gerufene »Future Jam« speziell Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eigene Ideen und Lösungsvorschläge zur aktuellen Pandemie auszuarbeiten und zu konzeptualisieren. Darüber hinaus wurde auf gesellschaftliche Herausforderungen eingegangen, welche momentan medial in den Hintergrund gerückt sind, wie beispielsweise die mangelnde Digitalisierung der Schulen, dem fortschreitenden Klimawandel, Diversity – um nur ein paar Themen zu nennen. Unter der Anleitung und Unterstützung von Mentorinnen und Mentoren aus der Start-Up Szene und der Sozialwirtschaft bündelten ca. 100 Schülerinnen und Schüler ihre Ideen.

Stellvertretend für die Forschungsgruppe Innovationsfinanzierung des Fraunhofer IMW war Hanna Fiedler als Mentorin zum Thema Crowdfunding fester Bestandteil des digitalen Events. Hauptziele waren dabei ein generelles Empowerment der Schülerinnen und Schüler, der Wissenstransfer zum Thema Crowdfunding und praxisnahe Anleitungen zur Strukturierung eigener Kampagnenideen. Mit der Hilfe von Tools, wie dem Business Modell Canvas, lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie aus einer Idee ein konkreter Lösungsplan entstehen kann. Darüber hinaus ermittelten sie anhand kreativer Methoden ihre Zielgruppen und unternahmen die ersten Schritte hin zu einer eigenen Crowdfunding-Kampagne.


Weitere Hackathon-Beteiligungen


Dass der »Future Jam« nicht nur ein lehrreiches Event für die Schülerinnen und Schüler war, sondern auch für die teilnehmenden Mentorinnen und Mentoren Wissenstransfer im besten Sinne, zeigte sich im Fall von Frau Fiedler. Sie nahm am »Pan-European Hackathon: #EuvsVirus« teil und unterstützte dabei ein internationales Team bei der Entwicklung einer App zur Berufsorientierung. Im Anschluss daran hob sie positiv hervor: „Die Impulse aus dem Future Jam-Hackathon, die mir die Schülerinnen und Schüler tagsüber mitgaben, konnte ich nachts bei der EU-Hackathon-Teamarbeit einfließen lassen“.


Hanna Fiedler engagierte sich zudem beim lokalen Hackathon Leipzig wirkt! des Impact Hub Leipzig. Dem Vorbild des Hackathon der Bundesregierung und der Europäischen Kommission folgend – wurde der lokale Hackathon »Leipzig wirkt«: für und von Leipzig durch die Impact Hub Leipzig GmbH organisiert. Wer Lust und Interesse hatte, konnte gemeinsam an Lösungen zu aktuellen Herausforderungen mitwirken. Vorkenntnisse brauchte man für die Teilnahme nicht. Um Hanna Fiedler von der Gruppe Innovationsfinanzierung zu zitieren: »Das Ganze ist nicht nur etwas für Tech-Nerds, auch wenn der Begriff Hackathon, dies eventuell vermuten lässt.«


Das Engagement von Hanna Fieder ist kein Einzelfall. Am Hackathon der Bundesregierung #WirvsVirus nahm mit Elizabeth Orta eine wissenschaftliche Hilfskraft des Fraunhofer IMW mit einer eigenen Projektidee teil. In Zusammenarbeit mit Entwicklerinnen, Freischaffenden und Studierenden entstand die Plattform culturestreams.org. Ziel des Projekts ist es, Künstlerinnen und Künstlern bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen. Die Plattform sammelt dabei digitale Kulturangebote in einem Kalender und schafft einen Überblick über alle aktuellen Livestream-Events und Termine unterschiedlichster Kulturschaffender. So soll die Kunst kleiner und großer Künstlerinnen und Künstlern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Kulturgenießer sollen aber auch spannende Veranstaltungen einfacher finden können. Für Elizabeth Orta von der Gruppe Qualitätsmanagement, Organisationsentwicklung und Kundendatenschutz war der Hackathon rückblickend eine »großartige Erfahrung«. Besonders »die unbürokratische und ehrenamtliche Zusammenarbeit mit mehrheitlich unbekannte Menschen und das nicht-gewinnorientierte Erarbeiten von gesellschaftliche Lösungen « zeichnete ihrer Ansicht nach den Hackathon aus. Das Projekt möchte sie mit dem Team, das an der Entwicklung der Idee beteiligt war, nach der Krise weiterführen. Deshalb freut Sich das Team von Culturestreams rund um Frau Orta Ramirez weiterhin über jegliche Form der Unterstützung.


Matching Fonds für die Umsetzung der #WirVsVirus Hackathon-Ideen


Alle Hackathons haben gemeinsam zu einer Ansammlung von tausenden Ideen und Lösungen beigetragen, 1500 allein durch den Hackathon der Bundesregierung. Diese können einen echten Mehrwert schaffen, sofern sie umgesetzt werden. Für den #WirVsVirus Matching Fonds werden derzeit finanzielle Mittel gesucht, um aus Ideen und Prototypen konkrete Produkte und Services zu machen, die breitflächig Nutzen stiften. Adressiert werden dabei nicht nur Projekte des Hackathons, sondern alle, die relevante Lösungen für die Corona-Krise entwickeln. Der Matching Fonds wird durch das Hackathon-Organisationsteam unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts.
Die Gruppe Innovationsfinanzierung plant das Projekt des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND), Startnext und der Gemeinnützige Hertie-Stiftung im derzeitigen Crowdfunding-Prozess zu begleiten. Das Fraunhofer-Expertinnen- und Experten-Team kann dabei auf eine Forschungsprojekt-Expertise zu Crowdfunding, Matching und innovativen Finanzierungsinstrumenten zurückgreifen.