Schrottbonus Thailand
Hintergrund
Edelstahlschrott kann unendlich oft zu hochwertigem Edelstahl weiterverarbeitet werden, was ihn zu einem wertvollen Recyclingrohstoff macht. Die Verwendung von Edelstahlschrott als Rohstoff für die Herstellung von rostfreiem Stahl führt zu Wohlfahrtsgewinnen: Heutige und künftige Generationen profitieren von Kosteneinsparungen aufgrund der vermiedenen Umweltbelastungen. Dieser Effekt wird als »Schrottbonus« bezeichnet. Der Schrottbonus steht für die sozialen Kosteneinsparungen, die bei der Verwendung einer Tonne Stahlschrott durch vermiedene Umweltbelastungen entstehen. Studien haben gezeigt, dass das Wiedereinschmelzen einer Tonne Edelstahlschrott im Vergleich zur Verwendung von Erzen und Ferrolegierungen rund 6,71 Tonnen CO2 einspart. Der mit dieser Emissionsminderung verbundene »Schrottbonus« wird weltweit auf 158 bis 502 Euro pro Tonne Edelstahlschrott geschätzt.
Projektbeschreibung
Die klimatischen Veränderungen werden nicht in allen Ländern die gleichen Folgen haben. Die südostasiatischen Länder gehören zu den am stärksten vom Klimawandel gefährdeten Ländern der Welt. Den gesellschaftlichen Wert von Edelstahlschrott zu quantifizieren und zu kommunizieren, verdeutlicht seine Bedeutung bei den Bemühungen, dem Klimawandel zu begegnen.
Das Projekt »The Societal Welfare Gains from Stainless Steel Recycling in Thailand« analysiert, wie Thailand vom Edelstahlrecycling durch die Abschwächung des Klimawandels profitiert. Zur Veranschaulichung werden das Oryx Stainless-Werk in Bangkok untersucht und die damit verbundenen Wohlfahrtsgewinne für Thailand ermittelt.
Leistungen
Die Studie ist in drei Arbeitspakete (WP) unterteilt. Das erste Arbeitspaket liefert Hintergrundinformationen zu rostfreiem Stahl und seinen Recyclingprozessen mit Schwerpunkt Thailand. Die Verringerung der Treibhausgasemissionen, die mit den Aktivitäten von Oryx Stainless in Thailand verbunden sind, wird im zweiten Arbeitspaket auf der Grundlage einer Lebenszyklusanalyse (LCA) quantifiziert. Die Ergebnisse sind die eingesparten Treibhausgasemissionen, angegeben in Kohlendioxidäquivalenten (CO2e) pro Tonne Schrott. Das dritte Arbeitspaket untersucht die Auswirkungen und Kosten des Klimawandels in Thailand. Es kombiniert die Emissionsreduzierungen mit Schätzungen der sozialen Kosten des Kohlenstoffs für Thailand, wobei Tonnen CO2e in Geld umgerechnet werden.
Darüber hinaus werden politische Strategien zur Eindämmung des Klimawandels in Thailand vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf Strategien liegt, die sich auf die Kreislaufwirtschaft stützen.
Die Arbeiten werden vom Fraunhofer IMW und entsprechenden Partnern in Thailand durchgeführt. Ein Fokus liegt darauf, dass thailändische Wissenschaftler*innen und Stakeholder in den gesamten Prozess eingebunden sind und mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag zu einem validierten und anerkannten Ergebnis der Studie leisten.