Um in Deutschland die gesetzten Klimaziele zu erreichen, sind der Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft und der Einsatz von grünen Wasserstofftechnologien sinnvoll. Damit Energie auch in Zukunft flexibel zwischengespeichert und bei Bedarf - wenn Sonne und Wind ausbleiben - in großen Mengen ins System zurückgepeist werden kann, ist es notwendig, erneuerbare Energien mit grünem Wasserstoff zu koppeln, um Angebot und Nachfrage schnell ausgleichen zu können.
Das betrifft nicht nur, aber vor allem die Industrie, deren Prozesse durch das Umstellen der Rohstoffbasis auf erneuerbare Ressourcen »defossiliert« werden können. So sollte zum Beispiel der CO2-Fußabdruck von Stahlkonzernen bereits seit 2021 durch den Einsatz von Wasserstoff reduziert werden, bis 2050 soll es gar möglich sein, CO2-neutralen Stahl herzustellen. Auch in Verkehr und Transport wird grüner Wasserstoff zur Klimaneutralität beitragen, gerade dann, wenn direkt-elektrifizierte Lösungen keine Option darstellen.
Um nicht zuletzt international eine Vorreiterrolle beim Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft zu spielen, sind jetzt die Weichen zu stellen. Das Fraunhofer IMW unterstützt diesen Prozess durch regionale Potenzial- und Stakeholder-Analysen, die Modellierung von Zukunftsszenarien und die Quantifizierung von Wertschöpfungseffekten, außerdem mit wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen, die ökonomische, ökologische und regulatorische Rahmenbedingungen in den Blick nehmen. Damit die Umstellung auf grünen Wasserstoff ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich erfolgreich gestaltet wird, entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerdem datengetriebene Geschäftsmodelle für die Wasserstoffwirtschaft. Das Fraunhofer IMW ist Mitglied des Wasserstoffnetzwerks HYPOS und Mitglied im Fraunhofer-Wasserstoff-Netzwerk.