Qualifikationsstudie Wasserstoff

Qualifikationsbedarf in der mitteldeutschen Wasserstoffwirtschaft

Hintergrund

Im Zuge der Defossilisierung von Industrie und Gesellschaft nimmt Wasserstoff eine Schlüsselrolle ein. Viele von der Energiewende direkt betroffene Unternehmen haben Bedarf nach Wasserstoff, besitzen jedoch weder ausreichende Kapazitäten um Mitarbeitende zu schulen, noch gibt es genügend Bildungsangebote.

Projektbeschreibung

Der Auftraggeber, das Projekt »Revierwende«, plant Interviews mit Unternehmen durchzuführen, die künftig Wasserstoffbedarf haben werden. Die Erstellung der Interviewleitfäden erfolgt durch das IMW und nach Rücksprache mit dem Auftraggeber.

Leistungen

  • Erstellung eines Interviewleitfadens basierend auf Fragen zur Weiterbildung von Bestandspersonal
  • Ausbildung neuer Mitarbeitender und dem Status Quo des Unternehmens stets in Bezug auf Wasserstoff

HYPOS e.V. führte 2022 eine Studie »Berufliche Qualifikationen in der Wasserstoffindustrie – Recherche und Katalogisierung von Berufsbildern sowie Kompetenzen für eine proaktive Qualifizierung in der Wasserstoffökonomie in den fünf ostdeutschen Bundesländern« auf Basis von Unternehmensinterviews durch. Der Auftraggeber »Revierwende« gab darauf aufbauend eine ähnliche Studie speziell für die mitteldeutsche Kohlereviere in Auftrag.

Durch die vorhandene Expertise zur Durchführung von Interviews entwickelten die Wissenschaftler*innen des Fraunhofer IMW gezielt Fragen bezüglich Aus- und Weiterbildung sowie grundsätzliche Qualifikationsbedarfe für eine künftige Wasserstoffwirtschaft. Dafür wurden Weiterbildungsangebote bzgl. Wasserstoff gescreent, Ausbildungsinhalte verschiedener Berufsgruppen gesichtet und verschiedene Sekundärliteratur analysiert. Die Gesamtmenge an Informationen wurde systematisch geordnet und Schwerpunkte identifiziert. Bezüglich der gewonnenen Erkenntnisse wurde der Interviewleitfaden erstellt.

Auftraggeber

Gemeinnützige Gesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes zur
Förderung von Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und der Jugend mbH (GFAAJ mbH) – Projekt »Revierwende«

Projektpartner

HYPOS e. V.

Projektlaufzeit

5.12.2022 - 30.9.2023

Rückblick auf das II. Revierwende-Fachforum: Aktuelle Erkenntnisse zur Wasserstoffqualifikationsstudie im Mitteldeutschen Revier

Im Rahmen des II. Revierwende-Fachforums am 10. Oktober präsentierte das Fraunhofer IMW aufschlussreiche Einblicke in die Wasserstoffqualifikationsstudie im Mitteldeutschen Revier. Durch qualitative Interviews mit Unternehmen, Expert*innen und Betriebsräten wurden wichtige Erkenntnisse zum Qualifikationsbedarf in der aufstrebenden Wasserstoffwirtschaft gewonnen. Die Forschenden des Fraunhofer IMW zeigten innovative Ansätze auf, wie Unternehmen durch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen optimal auf die Herausforderungen der Wasserstofftechnologien vorbereitet werden können. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Wasserstoffwirtschaft im Mitteldeutschen Revier und tragen aktiv zur Defossilisierung von Industrie und Gesellschaft bei.

© Fraunhofer IMW

Am 10. Oktober 2023 fand an der Hochschule Merseburg das »II. Revierwende-Fachforum Aus- und Weiterbildung im Mitteldeutschen Revier« statt. Die Veranstaltung widmete sich dem Thema Wasserstoff und bot neben informativen Fachvorträgen auch Einblicke in das Strukturwandelprojekt »Bildungszentrum Mitteldeutschland«, präsentiert durch das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e. V. und die Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH (EWG).

Ein Höhepunkt des Programms war eine praktische Demonstration zur Sicherheit im Umgang mit Wasserstoff. Diese Aktion hatte nicht nur das Ziel, Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern auch Vorurteile abzubauen.

Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierte Christian Klöppelt vom Center for Economics of Materials und der Abteilung Technologieökonomik und -management des Fraunhofer IMW die Zwischenergebnisse des Projektes »Bestandsaufnahme zum Qualifikationsbedarf in der mitteldeutschen Wasserstoffwirtschaft«. Das Forschungsprojekt, das vom Fraunhofer IMW in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber »Gemeinnützige Gesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes zur Förderung von Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und der Jugend mbH (GFAAJ mbH) – Projekt »Revierwende« durchgeführt wird, konzentriert sich darauf, den Qualifikationsbedarf von Unternehmen im Mitteldeutschen Revier hinsichtlich Wasserstoff zu ermitteln.

Die Forschenden des Fraunhofer IMW nutzen qualitative Interviews mit Unternehmen aus dem Mitteldeutschen Revier, Expert*innen und Betriebsräten, um herauszufinden, wo diese Unternehmen im Qualifizierungsprozess bezüglich Wasserstoff stehen und welche Handlungsbedarfe bestehen. Die Interviews ermöglichen einen Einblick in die aktuellen Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen der Unternehmen sowie in den Status Quo in Bezug auf Wasserstofftechnologien. Die gesammelten Erkenntnisse dienen als Grundlage für die Entwicklung von gezielten Weiterbildungsangeboten und Qualifizierungsmaßnahmen, um den Bedarf der Unternehmen in der mitteldeutschen Wasserstoffwirtschaft optimal zu decken.

Das Fraunhofer IMW forscht engagiert  in diesem Projekt, um einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Wasserstofftechnologien im Mitteldeutschen Revier zu leisten und somit einen wichtigen Schritt in Richtung Defossilisierung von Industrie und Gesellschaft zu unterstützen.

 

Center for Economics and Management of Technologies CEM

Die in Halle (Saale) angesiedelte Außenstelle des Fraunhofer IMW, das Center for Economics and Management of Technologies CEM ergänzt das Portfolio des Fraunhofer IMW und bündelt die Kompetenzen der Fraunhofer-Gesellschaft in den Bereichen der techno- und sozioökonomischen Forschung. Mit der Angliederung trägt Fraunhofer auch der besonderen gesellschaftlichen Bedeutung des Strukturwandels in Mitteldeutschland Rechnung.