KLIMA-KULTUS: Entwicklung von Bildungsmodulen zur Schadensprävention für Kulturgüter in Zeiten des Klimawandels

Leitung des Arbeitspakets: Evaluierung der Bildungsmodule

Hintergrund: Auswirkungen des Klimawandels auf Kulturgüter in Deutschland

Durch die Auswirkungen des Klimawandels sind Kulturgüter in Deutschland bedroht. Insbesondere der Anstieg von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, extreme Trockenheit, orkanartige Stürme, Starkregenfälle, vermehrte Temperaturschwankungen und der Anstieg des Meeresspiegels haben immense Auswirkungen. Kulturgüter zu erhalten, egal ob Kulturlandschaften, Ensembles, historische Gebäude inklusive wertvoller Innenausstattung oder museale Sammlungen, steht durch den Klimawandel vor neuen Herausforderungen.

In Deutschland gibt es bisher kaum Forschung und belastbare Daten zu den quantitativen Auswirkungen auf den Erhalt von Kulturgütern in Deutschland. Auch im nationalen Anpassungsplan Klimawandel werden Kulturgüter aufgrund von mangelnden belastbaren Daten bisher nicht erwähnt. Klimaereignisse wie die Flut des Ahrtals 2021 treffen viele Institutionen daher nach wie vor meist unvorbereitet.

Projektbeschreibung: Entwicklung von Bildungsmodulen zur Schadensprävention für Kulturgüter in Zeiten des Klimawandels

Ziel des Projekts KLIMA-KULTUS ist es, das Verständnis für akute Bedrohungsszenarien bei Entscheidungstragenden und anderen Beteiligten im Kulturerbesektor zu verbessern und darauf aufbauende Anpassungsstrategien zu vermitteln. In einem ersten Schritt werden die verfügbaren Informationen und Fakten aufbereitet und in transdisziplinäre Module überführt. Die Vermittlung erfolgt in zwei unterschiedlichen, kompetenzorientierten Kursformaten: als 5-tägiges Seminar im Masterstudiengang Denkmalpflege – Heritage Conservation an der Universität Bamberg und als Weiterbildungsangebot für Denkmalpflegende und Kulturgutbetraute in Form eines 2-tägigen Workshops.

Die Workshops sind als interaktiver und praxisorientierter Kurs vorgesehen, in dem erprobte Formate wie problembasiertes Lernen und weitere Forschungsergebnisse aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »mint.online« zur Anwendung kommen. Themen sind Klima- und Objektmonitoring an historischen Bauten ein interaktives Training mit »Risk Maps« aus dem EU-Projekt »Climate for Culture« und dem BMBF-Projekt »KERES«, um gemeinsam Risikoabschätzungen für die jeweiligen Standorte bzw. zu betreuenden Objekte der Kursteilnehmenden zu erstellen. Dadurch wird nicht nur Praxisnähe, sondern auch eine persönliche Relevanz für die Teilnehmenden hergestellt.

Leistungen: Arbeitspaket zur Evaluierung der Workshops und Öffentlichkeitsarbeit

Die Gruppe Innovationsakzeptanz des Fraunhofer IMW leitet das Arbeitspaket zur Evaluierung der Workshops, um das Design zur Verstetigung der Kursformate zu optimieren. Im Fokus stehen dabei die Überprüfung der Relevanz von Inhalten im Hinblick auf den Bedarf der Teilnehmenden, die Passgenauigkeit von Inhalten und Didaktik und der Lernzielerreichungsgrad. Außerdem unterstützt das Fraunhofer IMW die Öffentlichkeitsarbeit bei der Sensibilisierung für das Thema Kulturerbe und Klimawandel.